Laura Marie
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Das Pflegeheim ist von außen betrachtet wunderschön gelegen, allerdings auch abgelegen. Das allein wäre jedoch kein Grund für eine negative Rezension.
Der Hauptgrund hierfür sind die Dinge, die ich im Haus gesehen habe: in der Tat, es ist sehr sauber, aber das ist so ziemlich das einzig positive, was ich von diesem Heim sagen kann. Es hat den Charme eines Krankenhauses aus den 70er Jahren. Wenn man es betritt, steht man in einem kleinen Eingangsbereich, in dem es nach Abort und Zigarettenqualm stinkt. Die Räume sind überheizt, frische Luft Fehlanzeige. Die Bewohner haben alte, abgewetzte Kleidung an, teils mit Löchern, werden offensichtlich z.T. (wie man sehen und riechen kann) nicht ausreichend bei der Körperhygiene unterstützt. Nahezu alle Bewohner haben eine ungesunde gräulich-blasse Gesichtsfarbe.
Ich habe schon viele Altersheime gesehen. Klar, perfekt ist keines, kann keines sein ... das liegt im System. Aber viele bemühen sich darum, die Bewohner menschenwürdig zu begleiten. Dazu gehören auch ordentliche gepflegte Kleidung, Aufrechterhaltung der Hygiene etc. Es hebt das Gefühl für eine alte Dame ungemein, wenn sie schön gemacht wird, Schmuck tragen kann etc. Und man sieht es in diesen Häusern, dass die alten Menschen entsprechend ihres Zustands aufgelebt sind und eine rosige Hautfarbe haben, dem Leben noch etwas abgewinnen können.
Von all dem ist in der Frankenhöhe leider nichts zu spüren. Selbst die Katze des Hauses sah ich bei einem Besuch vor einem leeren Trinknapf sitzen und ihn verzweifelt auslecken.
Das Problem der Frankenhöhe ist bereits im Namen zu sehen: GmbH. Das heißt, es muss auch noch Geld verdient werden mit den alten Menschen. An welchen Stellen im Leben der Bewohner zugunsten des Profits der Betreiber gespart wird, kann man vor Ort ohne Probleme besichtigen.