Lisa Haberhofer
1/5
Teil 1 Kenne das LKH Weiz nicht nur als Patient, sondern auch als Praktikant. Und leider bin ich jedes Mal enttäuscht worden. Der super GAU war es, als ich 2018, Sonntag Abends 22 Uhr, mit plötzlich aufgetretenen und massiven Magenschmerzen in die Notaufnahme kam. Obwohl ich dem zuständigen Arzt gleich zu Beginn mitgeteilt habe, dass ich einen magenbypass habe, und ich erst kurze Zeit vorher die Diagnose Anastomosenulcus bekommen habe, wurde außer einem Röntgenbild und einer Novalgin kurzinfusion nichts unternommen. Besonders erwähnenswert ist hier die Rolle der anwesenden DGKP, die mich nach der Infusion fragte, ob das Schmerzmittel geholfen hat, worauf ich mit einem definitiven nein geantwortet habe. Danach haben wir sie ca eine Stunde lang nicht mehr gesehen. Ich bin selbst DGKP, damals noch in Ausbildung, und ich habe es nicht verstanden wie man so wenig Empathie haben kann. Ich habe mich vor Schmerz gekrümmt, gejammert, geweint und konnte aufgrund der schmerzen nicht einmal richtig atmen. Nach einem Schmerz Wert, der im Normalfall durch eine NRS, VAS oder FPS erhoben wird, würde ich gar nicht erst gefragt. Nach etwa 3 1/2 Stunden, in denen auch andere Patienten abgefertigt wurden, kam ich in den untersuchungsraum. Zu der Zeit lag ich schon mindestens zwei Stunden am Gang auf einer liege, nach der ich auch selbst fragen musste. Trotzdem musste ich aufstehen und selbst gehen. Der Arzt hat zuallererst einmal gefragt, warum ich Sonntags um diese Zeit wegen einer Gastritis in die Notaufnahme komme, und warum ich nicht in das Krankenhaus gefahren bin, wo der Bypass gemacht wurde. Antwort: das Krankenhaus ist 2 1/2 Stunden Autofahrt entfernt. (Sidefact: etwa ein halbes Jahr davor war ich wegen anhaltender, aber erträglichen Magenschmerzen vom Hausarzt an die chirurgische Ambulanz überwiesen worden. Damals wurde ich weggeschickt mit der Info, dass ich in Weiz nicht Gastroskopiert werde, und dass ich ulcugant nehmen soll.)
Jedenfalls hat der genervte und unfreundliche Arzt dann doch ein CT angeordnet. (Nur zur Erinnerung: ich habe mich vor Schmerzen gekrümmt)
Ein paar Minuten später, als mich der Röntgen Assistent in den CT Raum schieben wollte, bin ich auf einmal "verfallen". Mir wurde eiskalt, ich zitterte und mir war ganz komisch schwummrig. Der R.-A. hat zum Glück sofort reagiert und den Arzt geholt, der dann auch endlich mal gecheckt hat, dass es mir wirklich schlecht geht. Gleich darauf bekam ich ein starkes Schmerzmittel s.c. verabreicht, woraufhin die Schmerzen endlich weniger wurden. Tja und dann kam der Befund vom CT: freie Luft und Flüssigkeit im Bauchraum aufgrund von wahrscheinlicher Perforation. Dann waren auf einmal alle Scheiß freundlich und bemüht, ich würde mit Blaulicht ins LKH Graz gefahren, kam dort in die Notaufnahme, musste mich ausziehen und die Einwilligung für eine laparotomie unterschreiben. Ein paar Minuten (!) später lag ich im OP. So akut war es die ganze Zeit. Dieser Vorfall hat ein Trauma bei mir und auch meinem Mann hinterlassen. Es lässt mich bis heute einfach nicht los, wie mit mir umgegangen würde. Vor allem die DGKP hat mich sehr enttäuscht. Wie kann man als Pflegerin nur so sein? Als DGKP in der Notaufnahme muss man in der Lage sein, einen ernsten Notfall zu erkennen und gegebenenfalls auch mal beim Arzt ein wenig Druck machen, kenne ich aus eigener Erfahrung. Vor allem weil ich offensichtlich riesige schmerzen hatte. Niemanden hat es interessiert. Es hat insgesamt also knapp 4 Stunden gedauert bis ich endlich richtig untersucht wurde und eine adäquate Schmerztherapie erhalten habe. Bis ich dann in Graz im OP lag hat es danach nicht Mal eine Stunde gedauert. Hatte noch drei Mal so viel geschrieben, ist aber zu lang für hier