Michael Jost
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Nach einem Krankenhausaufenthalt war klar, dass unser Vater (83) nicht mehr alleine zu Hause wohnen kann und einen Platz in einer Pflegeeinrichtung benötigen wird. Wir waren sehr froh, einen Kurzzeitpflegeplatz in der AWO Laubach für ihn zu bekommen, der auch noch freigehalten wurde, als sich seine Entlassung aus dem Krankenhaus verzögerte. Ich war aber noch froher, als wir ihn dort nach 3 1/2 Wochen wieder rausholen und woanders unterbringen konnten. Er war dort selbst totunglücklich, untergebracht in einem 2-Bett-Zimmer und verbrachte seine Tage fast ausschließlich im Bett. Er sagte selbst, dass er Angst habe, dort das Laufen zu verlernen, weil er nur im Bett liege und keiner etwas mit ihm mache. Wenn ich ihn besuchte, war entweder gar kein Pflegepersonal auf dem Flur oder nur eine Person. Als ich einmal Hilfe brauchte, um ihn umzubetten, musste ich nach einer Pflegekraft klingeln, weil kein Personal auf der Etage war. Eine Pflegekraft kam dann aus einer anderen Etage hoch. Das Zimmer roch nach Kot, die Unterwäsche meines Vaters, die ich abholte war voll Kot, ... Er selbst sagte, dass er Angst vor den Pflegerinnen habe und meinte, dass es auf dem Friedhof besser sei. Man war jedoch sehr schnell dabei, als es um Verträge für eine sich anschließende vollstationäre Pflege und eine Rentenüberleitung zur AWO ging...
Ich konnte meinen Vater dort nicht lassen, bekam selbst Beklemmungen auf dem Flur und in seinem Zimmer. Nach gut drei Wochen fanden wir zum Glück einen Platz in einer anderen Einrichtung, wo sich mein Vater bis heute sehr wohl fühlt.
