Angelika Kuge
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Meine Pflegemutter lag auf der Wohneinheit 1 und ist in der Nacht vom Sonntag 5.Juni 2022 zum Montag 6.Juni 2022 verstorben. Ich wurde von der Tochter benachrichtigt. Da ich selbst auf einer Palliativstation arbeite, hatte ich leider in der Nacht zu heute morgen Nachtdienst. Wollte 1-2 Std. schlafen und nach Frohburg fahren um so noch einmal meine Pflegemutter zu sehen.. Hatte der Tochter gesagt, werde nicht vor 13 Uhr da sein. Tochter wollte nachfragen, dachte aber, das dies zu spät sein könnte. Sagte darauf, sie soll keine Umstände machen, aber da an schlafen sowieso nicht zu denken war, rief ich auf der Station an, das ich losfahre. Man sagte mir, sie wüssten die Abholzeit nicht, was ich ja auch glaube. 10 Uhr erhielt ich die Nachricht, dass sie gerade abgeholt wurde, da war ich in Geithain.
Service nennt man das von einer Einrichtung nicht, denn sie haben es in der Hand, wann ein Patient abgeholt wird und denen war bekannt, dass ich in Dresden wohne. Die Wohneinheit 1 ist eine normale Pflegestation, nur das Zimmer wurde als Palliativzimmer eingerichtet mit Palliativarztbegleitung und ambulanten Palliativschwestern . Da entfallen alle Regeln die für eine Pflegestation zutreffen und es treten die Regeln der Palliativbegleitung in Kraft.
Auf unserer Station werden bei Patienten die eingeschlafen sind, das Fenster geöffnet, eine Kerze angebrannt, damit die Seele davon fliegen kann. Das ist ein Brauch im Palliativbereich und hat nichts mit irgendeiner Glaubensrichtung zu tun, sondern das ist eine Wertschätzung des Patienten gegenüber. Angehörige haben das Recht Abschied nehmen zu können, auch wenn der Wohnort etwas weiter entfernt ist.
Schade, denn die Schwestern waren eigentlich ganz nett, aber wie man mit einem Palliativpatienten umgeht hatten sie keine Ahnung, bis auf 1-2 Schwestern.
